Die einzelnen Inseln unterscheiden sich in ihrer Struktur sehr. So sind z.B. die östlichen Inseln wie Sal, Boa Vista und Maio von flachen, trockenen Wüstenlandschaften und weißen Sandstränden, die seicht zum Meer auslaufen, geprägt.
Während sich die westlichen Inseln, wie Santo Antao, Sao Vicente, Sao Nicolao, Santiago, Fogo und Brava, durch zerklüftete Gebirgszüge, grüne Täler und Vulkane auszeichnen.
Ein vielseitiges Urlaubsziel
Diese Landschaftsvielfalt, das milde und trockene ozeanische Klima, seine Geschichte und seine Kultur machen die Kapverden für den Tourismus interessant.
Während die langen, weißen Sandstrände von Sal und Boa Vista zum gemütlichen Verweilen einladen, bieten die gebirgigen Regionen traumhafte Ausblicke bei Bergwanderungen. Hierbei ist ein sehenswertes Ziel der “Pico de Fogo”, ein noch heute aktiver Vulkan auf Fogo, der mit seinen 2829 Metern die höchste Erhebung der Inselkette bildet. Ursprünglich wurde diese Insel Sao Filipe genannt, bekam aber bald, aufgrund seines aktiven Vulkans, den Namen Fogo (Feuer). Auf fast allen Inseln, besonders aber auf Santo Antao und Fogo, lassen sich interessante Gesteinsformationen durch den vulkanischen Ursprung entdecken.
Die Kapverden besitzen auch den Beinamen “Inseln des Sommers”, denn die Sonne scheint hier an 350 Tagen im Jahr bei Lufttemperaturen zwischen 21°C und 29°C und Wassertemperaturen von 22°C bis 27°C. Die in Europa üblichen vier Jahreszeiten sind hier unbekannt, das Jahr teilt sich lediglich in die Zeit der Winde, von Oktober bis Mitte Juli, und die Regenzeit im August und September. In diesen zwei Monaten können heftige tropische Regenfälle niedergehen. So sind die Inseln nahezu ganzjährig ein attraktives Urlaubsziel.
Der vorherrschende Nordostpassat bietet ideale Bedingungen für Surfer, Segler und Kiteboarder und macht diese Region bei Ihnen sehr begehrt. Auch für Taucher gibt es Besonderheiten zu entdecken. Da im Meeresgebiet der Inseln im Sommer die kühle Kanarenströmung auf das warme Wasser des Guinea-Golfs trifft, können sie dort sowohl Warm- wie auch Kaltwasserfische beobachten. Natürlich sind auch tropische Fischarten heimisch. Ein weiteres bemerkenswertes Schauspiel kann mit etwas Glück vor der Steilküste Fogos genossen werden: dort wurden bereits Hochseefische, Delphine und Wale gesichtet.
Sprache, Lebensart und Kultur der Kapverden sind stark durch ihre Geschichte geprägt
1456 wurden die Kapverden von den Portugiesen noch unbewohnt entdeckt. Nur wenig später, 1461, wurde die erste Siedlung auf Santiago gegründet. Durch ihre geographische Lage zwischen Afrika und Amerika waren die Inseln lange Zeit Schauplatz des transatlantischen Sklavenhandels. Sie dienten als Exil für politische Häftlinge Portugals und als Zufluchtsort für Juden und religiös Verfolgte der spanisch – portugiesischen Inquisition.
Die Kapverdianer sind ein Mischvolk aus all diesen verschiedenen Ethnien, denn obwohl das portugiesische Recht damals Ehen zwischen “Freien” und Sklaven verbot, bildeten sich gemischte Familien, die friedlich zusammenlebten. Bis heute hat sich diese Form des Zusammenlebens ohne Trauschein auf den Kapverden etabliert.
Im Allgemeinen sind die Kapverdianer ein lebensfrohes und offenes Volk. Ihre Feste, wie die Namenstage der Heiligen, dessen Namen die Inseln tragen, Karneval, aber auch private Feiern, wie Taufe und Kommunion, werden mit gutem Essen, schönen Kleidern, mit Familie und Freunden und besonders viel Musik, Tanz und Gesang abgehalten. Nicht selten fordern sie auch völlig Fremde einfach auf, sich ihnen beim feiern anzuschließen.
Die Landessprache der Kapverden ist Portugiesisch. Daneben existiert die kreolische Umgangssprache, die zu 90% aus dem alten Portugiesisch und zu 10% aus einem Mix aus Französisch, Englisch, Afrikanisch und anderen europäischen Sprachen besteht. Emigranten, Flüchtlinge und Deportierte verschiedenster Herkunft mussten sich verständigen und entwickelten so ihre eigene Ausdrucksweise.